Prinzenpaar-Premiere bei der BKG

BKG Prinzenpaar Prinzessin Daniela II. & Prinz Timo II.
Prinzessin Daniela II. & Prinz Timo II.

Prinz Timo I. und Prinz Daniela I. - das war das Prinzenpaar der vergangenen Session. Prinz Timo II. und Prinzessin Daniela II. - so heißen die Tollitäten der Baumholderer Karnevalsgesellschaft (BKG) seit Samstag. Nein, das ist kein komischer Zufall. Es handelt sich um ein- und dieselben Personen. Sie waren die große Überraschung, die Sitzungspräsident Frank Meschenmoser bereits im Vorfeld des 11.11. angekündigt hatte. Wie es dazu kam, das nahm bei der offiziellen Sessionseröffnung im Jugendzentrum breiten Raum ein. Kurz gesagt: Die BKG hat aus der Not eine Tugend gemacht. In Ermangelung eines Prinzenpaares, ging das amtierende Prinzenpaar einfach in die Verlängerung.

Aufmerksamen Besuchern im vollbesetzten Saal war ein kleine Änderung im Prozedere aufgefallen. Noch bevor der BKG-Vorsitzende Dieter Heinz das Motto verkündete, war das alte Prinzenpaar verabschiedet worden. Kurz und knapp betonten die Tollitäten, wie schön das Jahr gewesen sei. Um dann in der Masse der Elferräte zu verschwinden und fast unbemerkt den Saal zu verlassen. Nur wenige Minuten später betraten sie, flankiert von der Prinzengarde, erneut in den Saal - umgezogen, gestylt und bereit, ihr Amt weiter auszuüben. Großer Applaus im Saal, nicht weniger groß die Verwunderung. Prinz Timo, der I. und II, hatte eine Erklärung parat: "So können wir die schöne Zeit noch einmal erleben." Und weiter: "Wir wissen jetzt, wie's geht, packens an mit neuem Mut, getreu dem Motto: aus Erfahrung gut." Die Prinzessin an seiner Seite sprach gar von einem "historischen Moment": "Wir hatten schon Prinzessin "Alleine", auch Sisi und Franz, doch ein aufgewärmtes Prinzenpaar erstrahlte noch nie in neuem Glanz."

Bei all der Freude und dem Überraschungseffekt sei der Grund für ihre zweite Amtszeit aber kein schöner, so die Prinzessin: "Doch auch als Mahnung sollt Ihr's verstehen; wir wollen nämlich nicht 20 Mal hier stehen." Schon Meschenmoser hatte darauf hingewiesen, dass es zwar genügend Prinzessinnen-Kandidatinnen gebe, aber die möglichen Prinzen sträubten sich: "Beim männliche Geschlecht dud's awer klemme, Mensch Männer, Ihr seid doch kä Memme. Un Ihr seid doch ach kä Pfeife, dud mol die Hinnerbacke zusamme kneife, macht den Spaß mit und stellt Euch mal vor; da geht sonst eine gute alte Tradition verlor."

Dann wurde es doch wieder humorvoll. Die Prinzessin hatte den größten Lacher des Abends auf ihrer Seite. Nämlich, als die die meistgenannte Ausrede widergab: Die Männer seien doch viel zu hässlich, um Prinz zu sein. Daraufhin forderte sie alle ehemaligen Prinzen auf, auf die Bühne zu kommen. Zwölf mehr oder weniger in die Jahre gekommenen ehemaligen Hoheiten standen nun stolz da, um sogleich auf den Boden der Tatsachen geholt zu werden. "Von denen war auch keiner schön", so die Prinzessin. Ungewohnt ernst präsentierte sich dann wieder der Sitzungspräsident: "Das hört sich zwar spaßig an, aber es ist wirklich ein Problem."

Jokus und Stadtschlüssel bleiben also da, wo sie sind. Dennoch übergab Stadtbürgermeister Günther Jung obligatorisch den überdimensionalen Schlüssel an den alten und neuen Prinzen. Jung sprach von einer "kreativen Idee". Und auch Verbandsbürgermeister Bernd Alsfasser lobte die Lösung der BKG. Er kündigte spontan an, "zur Pflege der Tradition" jedem Prinzenpaar der Verbandsgemeinde - in Heimbach und Baumholder - jeweils 222 Euro pro Session zu geben.

Bei so viel Originalität ging fast das Motto der neuen Session unter. Dabei bietet es enorm viele Möglichkeiten, wie Dieter Heinz aufzählte: "Charlie Chaplin, Superman, Micky Mouse, Asterix, Heidi, Hänsel und Gretel im Hexenhaus; Donald Duck, Pinoccio, Tarzan oder die Schlümpfe, jeder hat da seine eigenen Trümpfe. Drum heißt unser Motto: Feiert mit uns, ihr Leit, die Helden unsrer Kinderzeit."

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